Was ist EMDR?
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist ein ursprünglich von Dr. F. Shapiro entwickeltes Verfahren zur Auflösung von Trauma. Diese psychotherapeutische Behandlungsmethode ist inzwischen wissenschaftlich und von der WHO anerkannt. Sie wirkt messbar und nachhaltig direkt auf die für Selbstheilung wichtigen neuronalen Bahnen im Gehirn und lässt sich mit vielen modernen Therapiekonzepten kombinieren. Bekannt ist, dass Erlebnisse normalerweise vom Gehirn verarbeitet, integriert und bildlich-emotional abgespeichert werden. Ein extrem traumatisierendes Ereignis jedoch überfordert oft die angelegten Verarbeitungs- und Heilungsfähigkeiten. In der Anwendung wird durch die Stimulation beider Gehirnhälften eine Verarbeitung traumatisch erlebter Erfahrungen möglich. Hierbei wird der Klient mit einem Behandlungskonzept durch acht Schritte begleitet. Dabei ist es wichtig, dass der Betroffene achtsam und ausreichend stabilisiert ist, um sich mit teilweise unangenehmen Erinnerungen und den dazugehörigen Beschwerden auseinandersetzen zu können. Durch die wechselseitige Stimulation der Gehirnhälften wird nun in Form von Augenbewegungen, Berührungen oder Tönen die emotionale Belastung aufgelöst und integriert.
Erstaunlicherweise ist es mit Hilfe von EMDR möglich, auch Veränderungen bei unerwünschtem Verhalten zu erzielen, Angststörungen zu behandeln oder blockierende Glaubenssätze aufzuheben. EMDR wirkt sehr effizient auf das neuronale und emotionale Geschehen im Gehirn und lässt sich generell sehr gut auch mit Coaching und anderen Therapiemethoden kombinieren. EMDR bezieht möglichst viele Faktoren mit ein, die mit den negativen Auslösern zusammenhängen. Durch die Integration und Umbewertung der Gefühle und Empfindungen der traumatischen Ereignisse kommt es in der Regel innerhalb weniger Sitzungen zu einer deutlichen Entlastung mit dauerhaften Ergebnissen.
Seit Mitte der 90er Jahr belegen unterschiedlichste EMDR-Langzeitstudien, dass dieses Verfahren schneller und besser wirkt, als zahlreiche andere bekannte Therapiekonzepte. Patienten, die an posttraumatischer Belastungsstörung litten, konnten in 84-90% der Fälle geheilt werden und wiesen nach der Behandlung keine belastenden Symptome mehr auf.
2006 hat der deutsche Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie EMDR als Methode für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen anerkannt.
Seit über 20 Jahren wird EMDR mit besten Ergebnissen zuerst in der Traumaverarbeitung später dann auch in der Behandlung von Schock, Angst- und Panikstörungen eingesetzt. Aber auch schwierige Verlusterfahrungen und tiefliegende Trauer können mit EMDR begleitet und emotional besser verarbeitet werden. Gute Erfolge werden auch in der Schmerztherapie und bei der Behandlung zahlreicher psychosomatischer Erkrankungen erzielt. Nach der Behandlung sind belastende Emotionen deutlich weniger intensiv und quälende Situationen fühlen sich nach der Prozessarbeit distanzierter und oft neutral an.
Wissenschaftlich ist der tiefgreifende Erfolg dieser Methode und die genaue Funktionsweise zwar noch weitgehend ungeklärt. Die ausserordentlichen Ergebnisse jedoch sprechen für sich – oft wird ein nachhaltiger Therapieerfolg innerhalb weniger Sitzungen erreicht.
EMDR gilt als zuverlässige, auflösende Traumatherapie und hat die Fähigkeit, auch tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen bei zahlreichen psychosomatischen Erkrankungen herbeizuführen. Gute Resultate werden auch bei der Behandlung von akuten und chronischen Schmerzzuständen erreicht.
1. Anamnese und Behandlungsplanung
2. Stabilisierung und Vorbereitung
3. Einschätzung und Bewertung des Themas
4. EMDR Behandlung
5. Verankerung
6. Körpertestung
7. Abschluss
8. Überprüfung und Neubewertung
Je nach Beschwerden kann eine Therapie mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen.
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Bitte klären Sie vor Beginn der Behandlung bei Ihrem Versicherer ab, ob die beabsichtigte Therapieanwendung anerkannt wird.